In meinem Kopf ist Rauschen.
In meinen Ohren das des Meeres
und vor meinen Augen läuft ein Film so schnell,
dass es nur noch Rauschen ist.
Alleingelassen habe ich dich
und es tut mir leid,
war ich doch aber nur ein Opfer der Umstände,
die mich formten.
Nicht einmal sehen darf ich dich,
jetzt wo ich zum letzten mal kann,
ich bin da
und kann doch nichts tun.
Du hast nicht angerufen,
sagte sie mir
als ich zu dir wollte
und ließ mich.
ich sehe die Bilder aus Kindertagen,
sehe mich am Spielbrett,
sehe mich mit dir raten,
sehe dich.
Nie wieder werde ich dich sehen,
eine Elegie kommt mir in den Sinn,
die Elegie des Rauschens,
des Rauschens der Erinnerung.
Ich schäme mich,
hätte so viel tun können
und habe so wenig getan,
ein Opfer der Umstände.
Mein Vater wollte es nicht,
meine Lage ließ mich nicht,
die Angst hinderte mich,
die Ausreden verblenden mich.
Ich hätte gekonnt,
hätte mich nur widersetzen müssen,
hätte es einfach tun sollen
und hab es doch nie getan.
Alles was mir bleibt,
ist das Rauschen der Erinnerung,
die grauen Bilder,
die mich in der Brandung umspülen.
Immer mehr und mehr versinke ich in ihrem Sand,
verliere mich in meiner Vergangenheit,
in Selbstmitleid und Hass,
möchte schreien.
Möchte so viel tun
und kann nur stehen und warten
sitzen und hoffen,
vergebens hoffen.
Die Hoffnung ist das Licht der Hoffnungslosen,
ein Licht, das in mir scheint
und mich Lügen glauben macht,
die niemals erreichbar sind.
Ich kann nur sitzen,
nur singen,
dieses Lied
vom Leid.
Ein Lied für dich,
Ein Lied um zu entschuldigen,
mich zu entschuldigen,
für Feigheit und Scheu.
Ich hätte vermocht,
dass alles anders ist,
hab nichts dafür getan
und bin zu spät.
Alles Weinen ist umsonst,
die Einsicht kommt zu spät,
Meine Reue vergebens
Es ist unabänderlich
zu spät.
Ursprüngliche Veröffentlichung: 17.1.2008
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